Über Fotografie

Die Macht der Bilder in visuell inflationärer Zeit: Ausschnitte aus meinen Interviews, Reportagen und Essays.

>>> art Magazin, art online, Camera Austria, Deutscher Kulturrat, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Freelens Magazin, Photonews, PR Report, stern.de, u.a. <<<

„Ob ambitionierter Laie oder Profi – jenseits von Geld und Beachtung ist es essenzielle Funktion des Fotografierens, mit dem Werkzeug Kamera in der Hand der Welt habhaft zu werden; Befriedigung zu finden in dem Ansinnen, den eigenen Blickwinkel Schuss um Schuss in eine eigene visuelle Form zu gießen. “

– Politik & Kultur, 03/2022

„Der Umgang mit Bildern ist mannigfaltig, das Potential wird in der täglichen visuellen Interaktion oft nur punktuell genutzt. Da braucht es keine Bildverbote, sondern viel mehr Lust am differenzierten Sehen und Wissen rund um das Medium. Reden wir aber von Gräuelbildern, ist die wichtigste Kompetenz, diesen Fluss der Bilder unterbrechen zu lernen. Kinder müssen um ihr Recht wegzusehen wissen.“

– Das Privileg der Kinder nicht sehen zu müssen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.11.2023

„In Zeiten von Instagram und WhatsApp hat die Fotografie den letzten Rest Unschuld verloren. Was bis vor kurzem private visuelle Spielerei war, geschieht heute öffentlich. (…) Der Ruf nach visueller Schulung, um Bilder lesen und mit Abbildungen kommunizieren zu lernen, ist älter als die digitale Fotografie, älter als die Epoche der Bilderfluten und des pictorial turns. “

– Kinder müssen durch die Schule des Sehens, Frankfurter Allgemeine Zeitung 30.05.2022

Der Aufwand, Bild für Bild zu verifizieren, ist selbst für Medienprofis hoch. Wie sieht es mit der Bildkompetenz in der breiten Bevölkerung aus? Sind wir auf einen solchen visuellen KI-Tsunami vorbereitet?

– Kunstwerk vieler Herren, Frankfurter Allgemeine Zeitung 03.05.2023

Artur Walther im Interview in der "perspektive", dem Magazin der Baden-Württemberg-Stiftung, 02/2022

Sie sind bei Ihren Kunstexpeditionen weit herumgekommen. Was haben Sie auf Ihren Reisen gelernt? >>> Wie eurozentrisch wir einst waren! Viele Kunstschaffende, zum Beispiel in Afrika, haben nicht gemalt, sondern Skulpturen gemacht, was vom Rest der Welt überhaupt nicht beachtet wurde, bis Picasso das Thema aufgriff. Als Sammler war es für mich faszinierend, diese neuen Blickwinkel zu entdecken. <<<

Sie sind bei Ihren Kunstexpeditionen weit herumgekommen. Was haben Sie auf Ihren Reisen gelernt? >>> Wie eurozentrisch wir einst waren! Viele Kunstschaffende, zum Beispiel in Afrika, haben nicht gemalt, sondern Skulpturen gemacht, was vom Rest der Welt überhaupt nicht beachtet wurde, bis Picasso das Thema aufgriff. Als Sammler war es für mich faszinierend, diese neuen Blickwinkel zu entdecken. <<< •

Die Kunst und das Bilder machen, das ist nicht nur eine Frage des Talents. Das ist auch eine Frage, wie eifrig man ist, wie sehr man sich auf das kreative Denken, diese Bildermacherei einzulassen mag.

– Fotografie in der Kulturellen Kinder- und Jugendarbeit, Photonews 02/23

„Wo meine Füße stehen, ist der Mittelpunkt der Welt“ – die Liedzeile von Sven Regener könnte auf die Ego-Plattform Instagram gemünzt sein.
Und doch geht es auch um Kreativität und Findigkeit. Auf Insta rekrutieren junge Aktivisten in Windeseile mehr Anhänger als Traditionsparteien.

– Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.12.2021

 

Wer weiß, vielleicht hat sich Cindy Sherman unter die Gäste gemischt? Man meint sie im einen oder anderen Gewand, im Gesicht vis à vis jäh zu erkennen. Kaum jemand weiß, wie sie wirklich ausschaut, unter all den Masken. Auf Ausstellungen wird sie selten erkannt. Ein jeder nimmt sein eigenes Bild von ihr mit nach Hause.

– Der Kaiserin neue Kleider, Photonews 06/23

„Wenn ein Bild wahnsinnig gehypt,
gezeigt und verbreitet wird, dann
denke ich oft: Das kann doch nicht
sein, das Bild wird sich als Fälschung
entpuppen. Dann lässt sich beobachten, wie sich das Bild immer weiter und weiter verbreitet. Und man spürt haargenau: Spätestens in vier Stunden werden sie das wieder zurückziehen müssen.“

– Fälschern & Vertuschern auf der Spur, Beat Rüdt, Photonews 12/21 - 01/22

 

Eine Fotoaufnahme kann einen der glücklichsten Momente im Leben festhalten, ohne dass es den Protagonisten bewusst ist. Die ganze Geschichte, sagt Kessels, manchmal auch das Resümee des Scheiterns, lasse sich erst im Rückblick erzählen. „Ein Schnappschuss wird zur Kunst durch die Geschichte, die er erzählt“: Das, sagt Kessels, gelte für Flohmarkt-Funde genauso wie für die Bilder einem Fleischer-Prospekt.

– Showtime für Amateure, art 01/15

Also wünschen wir allseits Mut für stimmige Bilder für den nächsten Geschäftsbericht, den nächsten Unternehmensjob. Denn allem Wunsch nach Seriosität zum Trotz ist auch ein Vorstand ist dann und wann ganz glücklich das glorifizierende Superhelden-Korsett einmal abzulegen und sich authentisch dynamisch zu zeigen, er muss ja nicht gleich mit Spock-Ohren durchs All fliegen.

– Sie feilen am eigenen Bild, Photonews 11/18

Ein Hyperimage ist mehr als der Blick auf zwei Bilder, wie sie nebeneinander an der Wand hängen, oder auf ein Bild-gefüge, eingefasst in einen silbernen Rahmen. (…) Ein Hyperimage ist auch ein intensiver Blick nach innen, ein Dechiffrierung des eigenen Sehens.

– Nachbild eines Sammlerlebens, Photonews 11/22

 

Der Unterschied zwischen einem verwackeltem Schnappschuss und einem charmant authentischen Bild ist größer als man denkt.

– Acht Tipps für gute Instagram Fotos, PR Report 04/20

„Neben der Mündung einer Pistole ist das schwarze Loch einer Kamera wohl eines der kältesten Dinge in dieser Welt“ kommentierte Mary Woronov ihre persönlichen drei Minuten des Warholschen “screen test”. Die Kamera IMAGO ist dagegen gewiss kein Spielzeug eines sezierfreudigen Popartisten.

– Eine Begegnung mit dem eigenen Abbild, Photonews 06/09

„Mit Blick auf die Bilderfluten und die Masse an schlechten Bildern brauchen wir zwingend mehr Kuratoren. Auch im Internet. Mit der Zensur vieler künstlerischer Nacktbilder auf Plattformen wie Instagram bin ich sicher nicht einverstanden. Ich verstehe zwar die Gründe dafür. Aber ich denke, es sollte etwas getan werden, um Pornografie von Kunst zu trennen. Das eine vom anderen unterscheiden zu lernen.“

– Zwischen Schönheit & politischer Power, Alessia Glaviano, Brand Visual Director Vogue Italia, Photonews 05 / 2022

In diesen schlichten Kompositionen zeigt sich Backhaus’ Meisterschaft. Solche Fotos bringt zustande, wer mit den Finessen von Farbnuancen und grafischem Spiel vertraut ist. Und man kann auch sagen: wer den Objekten ihr Eigenleben erlaubt. Seit rund 20 Jahren arbeitet sie an einem persönlichen Bilderkosmos.

– Cut Out / Jessica Backhaus, art 01/2022

 

„Im Idealfall sind in einem Bild inhaltliche und formale Aspekte immer auf Augenhöhe. Das ist dann auch unser Job, eben solche Motive zu finden. Daher drücke ich da weder auf der einen noch auf der anderen Seite gerne ein Auge zu.“

– Gilles Steinmann / Klarer Fokus auf eine komplexe Welt, Photonews 02/22

Wahl-Zeit ist immer. Und jede Kamera in Sichtweite der Politiker ist eine Brücke ins Volk. Eine Brücke, die nicht nur von Seiten der Pressestrategen nach Kräften genutzt wird.

– Politische Fotografie in Deutschland, Photonews 12/10

 

“In meinen Augen gibt es einen klaren Unterschied zwischen Nachrichten- und Dokumentar-Fotografie. In der Tageszeitung ist unser Anspruch, in einem einzigen Foto ein Thema auf den Punkt zu bringen. In der modernen Dokumentarfotografie werden dagegen oft Geschichten in umfangreichen Serien erzählt. Viele Fotografen scheinen hier automatisch schon in Büchern zu denken. Das ist legitim und schön – aber nicht das, was wir als Tageszeitung brauchen.”

– F.A.Z.-Bildchef Henner Flohr, Photonews 04/21

He soon found that photography had as tight a hold on him as the stock market ever had. “My first and last thought every day was about photography and how I could realize all of my ideas,” Walther explains. Photography requires a great deal of action, a constant state of readiness, and an acute awareness of one’s surroundings.

– Pioneer on the Swabian Prairie, art 09/12

Natürlichkeit ist für ihn nicht nur eine Pose, sondern ein Talent, das man hat oder sich mit entsprechender Hartnäckigkeit und mit Hintergrundwissen aneignen kann. Für den Körpersprache-Trainer Elie Levy lautet die wichtigste Frage vor einem Fototermin: Sind Sie entspannt genug für ein Visà-vis mit der Kamera? Gestresst von den Themen des Tages, einem straffen Terminkalender, dem schmerzenden Rücken, würden viele Chefs und Mitarbeiter eines Unternehmens spontan mit „Nein!“ antworten.

– PR Werkstatt / 1x1 des PR-Fotos, PR Report 04/16

Die Kritiker aller Epochen fürchten, dass die Werkzeuge den Nutzern davonlaufen; dass sie den sich stets nur langsam weiterentwickelnden Menschen mit ihren mannigfaltigen Möglichkeiten überlegen sein könnten. Das war bei der Erfindung des Automobils nicht anders als bei der Markteinführung der digitalen Fotografie-Technik für eine breite Masse.

– Die Fotoflutverwalter, Photonews 09/14

 

Die Aufnahmen in “Photo Trouvée” sind der beste Beweis, dass Bilder weder statisch noch festgefroren sind. Sie sind abhängig vom Betrachter, der mit seinem ganzen Sein ins Bildinnere schlüpft. Er bringt das Bild durch seine Interpretation zum Atmen.

– Weggeworfene Erinnerungen, stern.de